Antrittskonzert von Dennis Russell Davies bei der Philharmonie Brno als NDR-Sonntagskonzert und in der Mediathek des NDR
Das Sonntagskonzert
Antrittskonzert von Dennis Russell Davies in Brno
Sonntag, 17. März 2019, 11:00 bis 13:00 Uhr
Mit seinem Antrittskonzert als Chefdirigent des Philharmonischen Orchesters Brno stimmte Dennis Russell Davies das Publikum auf zwei Themen ein, die seine ganze erste Saison prägen sollten: amerikanische Schlüsselwerke aus dem 20. Jahrhundert und selten aufgeführte Stücke von tschechischen Komponisten.
Dvořáks erste Sinfonie
Antonin Dvořáks erste Sinfonie mit dem Beinamen „Die Glocken von Zlonice“ verweist auf den Prager Vorort, wo der spätere Komponist vom zwölften bis zum sechzehnten Lebensjahr als Fleischerlehrling arbeitete und gleichzeitig seine ersten musiktheoretischen Kenntnisse erwarb. Das Werk entstand 1865 als Beitrag für einen Wettbewerb in Leipzig. Eine Antwort erhielt der junge Komponist nicht, und auch die Partitur wurde ihm nicht zurückgeschickt. Erst 1923 tauchte Dvořáks erstes erhaltenes Orchesterwerk wieder auf und wurde dann 32 Jahre nach seinem Tod uraufgeführt, 1936 im Provinztheater von Brno.
Ein postmodernes Stück
John Adams‘ „Harmonielehre“ von 1985 verbindet die Musiksprache der Spätromantik mit den Mitteln des Minimalismus und steht damit auch für die ambivalente Haltung des Komponisten zur Zweiten Wiener Schule. Mit dem Titel bezog er sich nämlich auf Arnold Schönbergs 1911 veröffentlichte „Harmonielehre“. Adams gestand, er könne der Zwölftonmusik nichts abgewinnen. Seine eigene „Harmonielehre“ möchte er als eine Art Parodie auf Schönberg verstanden wissen, aber ohne den Anderen lächerlich machen zu wollen. Es ist ein postmodernes Stück, das mit einem ironischen Zwinkern in die Vergangenheit blickt – so Adams.
Das Programm
- Antonín Dvořák: Sinfonie Nr. 1 c-Moll, op. 3 – “Die Glocken von Zlonice“
- John Adams: Harmonielehre
Philharmonisches Orchester Brno
Ltg.: Dennis Russell Davies